Ziemlich spontan wurde entschieden, heute palästinensisches Gebiet zu
betreten. Wir wollten in Bethlehem, auf Ivrit übrigens בית לחם, also Beth
Lechem, primär den Markt und vielleicht sogar die Geburtskirche
besuchen. Schon auf dem Weg Richtung Kontrollposten "Bethlehem 300" sah
man von weitem die hohe separationwall mit ihren Wachtürmen. Schilder
mit der Aufschrift "military area" standen am Eingang des
Kontrollpunkts. Schon hier hat man eine gewisse Unruhe in der Gruppe
gespürt. Hinein zu kommen ist eigentlich kein
Problem. Die israelischen Grenzposten haben nicht viel auf uns geachtet
und uns ohne Umstände durchgeschleust. Lange, schmale und mit Gittern
abgetrennte Wege, die an der Mauer entlang liefen, vermittelten ein
bedrückendes Gefühl. Eine Frau, welche einen kleinen Souveniershop unterhält, sprach uns an und erzählte vom schwierigen Leben unter diesen Umständen.
http://youtu.be/9-djpJ1S4Q0
Da ihr Haus direkt neben der Mauer steht, müsse sie sogar eine Erlaubnis von der IDF bekommen, um auf ihr Dach zu steigen. Als wir weiter gingen, sprachen uns immer mehr Personen an und riefen Sachen wie "Alemania!" hinterher. Die Stimmung wurde immer angespannter, da wir von jeder Seite beäugt wurden. Ich sprach mit einem Taxifahrer, welcher meinte, dass wir das heraustragen sollen, was wir hier erleben.
Jedenfalls wurde der Gruppe immer unwohler und wir beschlossen auf halbem Wege umzukehren. Nächstes Mal hätten wir wohl einfach ein Taxi nehmen sollen.
Man merkt aber deutlich, dass die gesamte Atmosphäre eine GANZ andere ist, als es bei uns in der Nachbarschaft ist ...
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